Mittwoch, 4. Mai 2005

Weine einfach nur drauflos

Pinpup Linsner Weinende Frau

Warum ausgerechnet hier, verflixt, warum hier? Es gibt zig Biergärten in dieser Stadt, du wählst ausgerechnet diesen. Und dann kommst du noch zu spät. Immer wieder der Blick zur Uhr, komme, bitte nun komme doch endlich. Schaue zum Restaurant, schaue zum Straßeneingang, viele Menschen gehen hinein, gehen hinaus, nur du bist nicht dabei. Ich sehe nur ihn. Ihn, den ich hier in diesem Biergarten vor Jahren erstmals traf, wenige Tage bevor ich dir erstmals begegnete, wenige Tage bevor unser kleines Glück seinen Anfang nahm.

Damals saß ich fast am gleichen Platz wie heute. Er kam, setzte sich, erzählte, plauderte. Ich hörte zu, staunte über seine Selbstsicherheit. Fasziniert folgte ich Wort für Wort, ich, die nach tiefem Fall mühsam darum kämpfte, wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen.

Du lächelst heute immer noch unentwegt, genauso wie damals, genauso arrogant wie immer. Damals zog mich dieses Lächeln dahin, war in deinem Bann, glaubte an Liebe, glaubte an einer neuen Chance auf dem Weg zurück ins Leben. Deine Einladung zum Abendessen machte mich blind für alles, was folgte.

Schon am Abend in dem schönen Restaurant hätte ich es bemerken müssen. Sein Reden, sein Plaudern, wie aufgesetzt, wie eingeübt. Immer die gleiche Art, immer die gleichen Themen, immer die gleiche Selbstsicherheit. Ich wollte es nicht sehen, wollte es nicht bemerken, nein nicht jetzt, nein nicht heute, ich wollte wieder alles in mir spüren, wenn die Gefühle vor Liebe toben, die Lust vor Lust verkommt. Nur deshalb begriff ich seine Wünsche für die Nacht als Komplimente, seine wilden Küsse draußen vor der Tür als liebendes Begehren, die ersten Griffe an Po und Busen als zärtliches Ertasten einer jungen Liebe.

Noch einmal wich ich zurück, ging alleine durch die Nacht. Doch mit einem gemeinsamen Frühstück wollte ich mich für den Abend revanchieren. Du warst pünktlich an meiner Tür. Wieder dieses falsche Lächeln, wieder die gleichen Themen, das gleiche Plaudern. Noch immer begriff ich vor Einsamkeit nichts. Wollte nur eine Hand in meiner, wollte Wärme, wollte spüren und fühlen wie die Liebe jedes Empfinden in die Höhe treibt. Und ich gab mich hin.

Der Weg zum Bett war kurz. Er tastete, er fummelte, er knetete. Er drang ein, schnell, unvermittelt. Schwer lag er auf mir, stieß hart und schnell, schnaufte und stöhnte. Ich sah sein Gesicht, ich sah es zum ersten Mal ohne dieses arrogante Lächeln, und ich hörte ihn zum ersten Mal reden, anders als sonst.

Auf mir lag ein Fremder und fickte mich. Ekel stieg hoch, Panik erfaßte mich, ich begann mich zu wehren. Er reagierte prompt, drückte meine Hände fest ins Kissen, er stieß noch härter als vorhin.
Und er schrie mich an, Worte, Sätze, die ich nie mehr vergaß.
"Du brauchst es doch, hast es nötig."
Er sabberte bei jedem Wort.
"In der Nacht hast du noch gezickt, blöde Kuh.
Gleich kriegst du, was du brauchst."
Sein Gesicht zur Fratze erstarrt.

Es passierte etwas, was ich bis heute nicht begriffen habe. Urplötzlich war ich unglaublich stark. Ich drückte ihn zur Seite, ihn, der viel schwerer, stärker und größer, befreite mich, giftete ihn an, er solle verschwinden, jetzt und sofort in diesem Augenblick. Seine Wäsche warf ich zur Tür, rannte nackt in den Hausflur, griff noch einmal seine Wäsche und warf sie die Treppe hinunter. Mein "Raus!" hallte zigfach von den Flurwänden zurück. Er rannte tatsächlich, ich warf meine Tür hinter ihm zu, sah seine Jacke, die noch über den Stuhl hing, öffnete das Fenster, warf sie einfach hinaus.

Jetzt in diesem Biergarten lächelst du wieder. Immer noch so arrogant, so selbstsicher, immer noch so falsch. Ich ekel mich wieder, ich ekel mich immer noch. Nun bitte komme doch, meine Schatz komme, lasse mich doch hier mit ihm nicht alleine. Wieder ein Blick zur Uhr.

Sehe nichts, spüre Hände sanft auf meinen Augen, fühle den zarten Kuß in meinen Haaren. Ich greife nach deinen Armen, deinen Händen, halte fest, ganz fest. Höre ganz weit weg "Entschuldigung, ich musste etwas abholen, das dauerte zu lange." Ganz egal, du bist da, und jetzt gehen wir fort, wir zwei, du und ich. Jeden Schritt zum Ausgang werde ich genießen, stolz und aufrecht an deiner Seite, Hand in Hand und er wird hinschauen, wird hinschauen müssen, wenn auch du an meiner Seite hinausgehst, stolz und aufrecht.

Unser Wagen steht auf dem großen Parkplatz unmittelbar vor dem Biergarten. Auf dem Heckträger liegt ein edles, nagelneues Mountainbike. Ich schaue fragend zu dir, schaue wieder auf das blitzende Rad, sehe erst jetzt den großen Zettel mit deiner Handschrift:
"Zu unserem Jahrestag.
Danke für alles."

Ich weine, weine einfach nur drauflos.


Liebe Grüße von
Laureen

Freitag, 15. April 2005

Sage leise "Auf Wiedersehen"

«Das ganze Geheimnis des Lebens läuft darauf hinaus, dass es keinerlei Sinn hat; dass aber jeder von uns dennoch einen ausfindig macht!»
(E.M. Cioran, Gedankendämmerung)


Für dieses Finden brauche ich Zeit.
Ich gehe nun leise hinaus.

Das Licht lasse ich hier in meinem kleinen Raum noch etwas brennen.

Vielleicht bin ich morgen wieder zurück.
Vielleich übermorgen.
Oder später oder viel später.

Ich danke euch, die mich so lange begleitet haben.
Ich werde euch nicht vergessen.

Liebe Grüße von
Laureen

Dienstag, 12. April 2005

Die Freundin

Leone Frollo, Freundinnen


Es klingelt. Bestimmt hat er wieder seinen Schlüssel vergessen. Dann stehst du in der Tür. Ich schreie. Schreie vor Überraschung, schreie vor Freude. Sehe nur dein Lächeln, dieses ungemein schöne Lachen in deinem Gesicht, so lieb, dass es immer und ewig verzaubert, so fein, dass es immer gewinnt, egal was auch ewig war. In Bruchteilen von Sekunden erzählt mir dieses Lächeln von früher, von uns.

Wir beide und alle anderen. Mal Rücken an Rücken, mal Seite an Seite gegen alles, was uns verleumdete, uns mißachtete, uns nicht leben und lieben ließ, so wie wir es wünschten. Die Sprüche über die Lesben im dritten Stock, die schiefen Blicke in der Straße, in der Kneipe um die Ecke, selbst im Hörsaal der Universität, gemeinsam haben wir alles überstanden.

Doch in dem Moment, als wir dazu gehörten, brachen wir auseinander. Du wolltest Kinder, Kinder ganz normal mit einem Mann. Aus ersten zaghaften Andeutungen erwuchs schnell der Streit, flammend und heftig. Alles um uns zerbrach, du zogst zu deinem Liebsten, ich stürzte aus dem kurzem Halt endgültig weit nach unten.

Wo kommst du her, wie hast du mich hier gefunden, bleibst du über Nacht? Fragen auf Fragen, Fragen die nicht auf Antwort warten, weil die Freude des Augenblicks alles verdrängt. Wo ist dein Mann, wo sind deine beiden Kinder?

Ich greife deine Hand, komm doch, komm herein. Diese Hand, die so oft zärtlich über meine Haut streichelte. Sanfter als Seide mich liebkoste, stundenlang die Spirale der Erregung immer enger zog, bis hinauf zum Höhepunkt, der nicht enden wollte unter deinem Liebesspiel. Orgasmus auf Orgasmus, ich vergesse keine Nacht, nie und niemals.

Deine Haut ist immer noch so wunderbar weich und glatt, selbst hier auf der Hand. Nächtelang durfte ich sie küssen, erfühlen, konnte dich umarmen, deine Wärme spüren. Kuscheln, lieben, explodieren, noch immer hallen deine Schreie der Lust in meinen Erinnerungen.

Komm endlich herein, setze dich. Hole doch deine Kinder, deinen Mann hoch zu uns. Sie müssen nicht im Dorf warten. Mein Schatz kommt doch auch gleich. Der wird sich freuen, unglaublich freuen. Du, der weiß alles, ich habe ihm alles erzählt von uns. Es war wichtig für mich. Ganz wichtig. Sonst hätten wir nie eine Basis bekommen, wir haben darüber geredet, Nächte, Tage - ich liebe ihn, unendlich viel.

Ach, erzähle von dir. Du bist immer noch wunderschön. Geht es dir gut? Sie beginnt zu erzählen, und mit jedem Satz begreife ich erst, was hier geschieht. Ich zitter innerlich, ja selbst meine Hände vibrieren. Freue mich über ihre glückliche Ehe, den gesicherten Job, über die beiden Kinder, eines noch ganz jung. Sie berichtet von ihrem Haus, von ihrer Urlaubsfahrt, dem Urlaubsort ganz in der Nähe. Und ich begreife mit jedem Satz, dass sie hier Urlaub macht, um eine Freundschaft neu zu beleben. Nicht nur sie und ich, nein, ihre Familie und wir, mein Schatz und ich. Deswegen kam sie jetzt allein.
Es ist Zeit, Kinder und Mann warten unten im Dorf. Sie steht auf, fragt vorsichtig, ob wir uns wiedersehen in den nächsten Tagen, ob wir ins Hotel kommen zum Essen.

Nein, nicht im Hotel. Ihr eßt bei uns hier, oder? Wann ihr immer wollt, wann immer ihr könnt. Ja, du hast recht, besser im Hotel. Wegen den Kindern, sie haben ihr Zimmer, können schlafen. Wir kommen ganz sicher, ganz bestimmt morgen abend. Das Wochenende genießen wir zusammen, ja? Wir zeigen euch alles. Es ist so wunderschön hier.

Du stehst vor mir, du drückst jetzt meine Hand. Spürst du mein Zittern? Du musst es fühlen, alles in mir tobt. Oder geht es dir genauso? Dass du gekommen bist, dass du hier bist, dass wir reden, endlich wieder richtig reden. Einfach so drücke ich dich vor lauter Freude, ich muss es tun, ich will es tun, ganz frei und lieb, spüre, wie du weich deine Wange an meiner drückst.

Wir lösen uns, du hälst mich noch an den Schultern, schaust mich an, sehe wie du etwas sagen willst.
"Du, ich wollte dich noch etwas fragen, nein eigentlich um etwas bitten."
Ja?
"In vier Wochen ist Taufe. Bitte werde Taufpatin."


Liebe Grüße von
Laureen

Donnerstag, 7. April 2005

Ein Kuß, so warm und sanft...

A touch upon my forehead
a kiss so soft and warm
a smile that faded in the night
that never meant me harm
he lives inside a special place
that's deep inside of me
sheltered by my feelings
that no one else will see

[Chorus:]
A whisper from Marseilles
a whisper from a friend...

Aus: A Whisper From Marseilles (For Julien)
Von: Annie Haslam


Für: meinen Schatz
Gesungen nach einem Albtraum.

Liebe Grüße von
Laureen

Ich darf leben

Das ist das Ende.

Ich schieße abwärts, freier Fall in die Tiefe. Nirgendwo ein Halt zum Klammern, nirgendwo ein rettender Griff. Meter um Meter rase ich nach unten, hinein in die Dunkelheit, weit unter mir tiefes Schwarz. Ruder verzweifelt mit den Armen, ringe um Atem, das Herz beginnt zu rasen. Höre mich selbst schreien, durchdringend, voller Angst. Schneller, immer schneller in die Tiefe. Kein rechts, kein links, alles nichts, alles schwarz, nur die Senkrechte. Der Puls trommelt. Ich sterbe. Jetzt gleich, jeden Augenblick der Aufschlag, dumpfer Knall, zertrümmern. Nur noch schwarz, alles tiefschwarz, mein Magen rebelliert, keine Luft mehr, das Denken gefriert. Schreie, schreie und schreie.

Licht - ganz plötzlich alles hell. Mein gellender Schrei hallt überall. Ringe nach Luft, Sauerstoff, ja, ich kann wieder atmen. Das Herz rast weiter, spüre, wie mein Körper zittert. Eine Hand auf meiner Stirn, ein sanfter Kuß auf meiner Wange. Fühle, wie ein Arm meine Schulter streichelnd umfaßt. Wie aus weitem Nebel ein Gesicht, ganz schwach, es wird klarer und klarer. Besorgte Augen, ein liebes Lächeln, höre meinen Namen mit fragender Stimme, sehe unser Zimmer, unser Bett. Ich lebe. Ich darf leben.

Ich liege in deinen Armen.


Liebe Grüße von
Laureen


PS
Vor dem erneuten Einschlafen habe ich ihm als Dank etwas gesungen:

A touch upon my forehead
a kiss so soft and warm
a smile that faded in the night
that never meant me harm
he lives inside a special place
that's deep inside of me
sheltered by my feelings
that no one else will see

[Chorus:]
A whisper from Marseilles
a whisper from a friend...

Aus: A Whisper From Marseilles (For Julien)
Von: Annie Haslam

Dienstag, 5. April 2005

Ein Geschenk zum Verschenken

Wolford Swimbody Hibiscus, Sommer 2005


Alle Tische besetzt. Nein, dort hinten sind noch freie Plätze. Die Frau schaut nur kurz zu mir. Ja gerne, setzen Sie sich zu mir. Sie beachtet mich gar nicht, blickt sofort wieder auf einen der vielen Displays mit Trendshows, Mode, Models, Glamour ohne Ende.

Jetzt einfach nichts mehr denken. Genießen, sich das leisten, was ich mir heute früh versprochen habe, wenn ich alles schaffe. "Sie sehen erschöpft aus." Die Frau mustert mich besorgt. "Geht es Ihnen nicht gut?" Ihre Augen sind lieb, nicht neugierig, wache Blicke. Ich antworte höflich, aber vorsichtig. Sie setzt sofort nach. "Sie hatten einen anstrengenden Tag, nicht wahr?" Ja, hatte ich, wahnsinnig anstregend. Sie fragt und fragt, hört zu, immer interessiert, immer berührt.

Ich beginne zu erzählen, zaghaft, zunächst mühsam, dann immer leichter. So, als würden wir uns seit Jahren und nicht erst seit Minuten kennen. Sie hört von meinem Termin, der Präsentation, den Kampf um den Auftrag. Sie beglückwünscht mich zum Vertrag, freut sich mit mir, als ich ihr beichte, mich hier und jetzt in der Wolford-Boutique mit etwas Exklusivem belohnen zu wollen. Ohne Umschweife macht sie mir Mut, das Gewünschte zu kaufen, ihn, meinen Schatz damit daheim zu überraschen.

Dann redet sie. Immer kurz und knapp, nie auschweifend. Ja, auch sie wolle ihren Mann überraschen. Aber sie kann sich das Erträumte aus der edlen Boutique nicht leisten. Die Not ist in ihrer Familie ständiger Gast, Arbeitslosigkeit, täglicher Kampf um das Notwendigste, um die Familie zu ernähren. Der Mann kümmert sich um die Kinder, sie hat seit wenigen Wochen wieder Arbeit, es reicht geradeso. Und dann musste sie zu der firmeninternen Fortbildung hierher an den Bodensee. Auch sie wollte sich am erfolgreichen Schlußtag belohnen, hier und jetzt im Zentrum von Wolford. Ihren Mann mit dem neuen edlen Bikini überraschen, stolz damit in den Urlaub ans Mittelmeer fahren, den ihre Eltern ihr zu Ostern schenkten. Sie wechselt abrupt den Gedanken, schwärmt von ihren Kindern, die das Geld viel dringender brauchen.

Sie steht auf. "Darf ich Ihnen den Bikini zeigen? Bitte. Bitte sagen Sie mir, ob er mir steht." Schon am Tisch hat sie mich gebannt, im Stehen entfaltet sie ihre ganze Ausstrahlung. Schlicht gekleidet, aber sorgfältig bedacht, wirklicher Stil. Dazu die wachen Augen, der aufrechte Gang, Stolz überall spürbar. Sie lacht, sie freut sich mir etwas zeigen zu dürfen, mir, die sie erst vor wenigen Augenblicken kennengelernt hat. Ein paar Schritte durch das Restaurant, direkt in die angeschlossene Boutique. Ihre Freude steckt mich an, wir zeigen, führen einander vor, prüfen einander, geben Tipps. Die Zeit vergeht und wir stehen hier in einer kleinen Welt, die große da draußen einfach vergessend.

Sie lacht auch noch zurück an unserem Tisch. Bedankt sich für die schönen Augenblicke miteinander, schaut erschrocken auf die Uhr, beginnt zusammen zu packen. "Naja, ich kann es mir leider nicht leisten, anderes ist wichtiger." Sie hat von ihrem Wunsch-Bikini Abschied genommen. Redet von Kinderschuhen, Kinderhosen, Jacken.

Ich höre ihr zu. Höre und erinnere mich gleichzeitig. Erinnere mich an die Zeit auf Sylt vor vielen Jahren.

Ich hatte mich damals verliebt, war geblieben, bis ich kein Geld mehr hatte. Nichts mehr für die Rückfahrt mit der Bahn, kein Geld für Essen, kein Geld für eine Übernachtung. Am letzten Ferientag bat ich am Westerländer Bahnhof Autofahrer, mich auf dem Autozug mitzunehmen. Ich hatte Glück. Ein Mann bot mir an, ich könne bis Hamburg mitfahren. Erst als der Zug über den Damm rollte, ahnte ich, welches Wagnis ich beging. Hier war ich schutzlos, hilflos, keine Chance, wenn er etwas wollte. Ich hatte wieder Glück. Er wollte nichts, er war nur nett. Fragte und erzählte, Minuten, Stunden vergingen, er nahm sich sogar Zeit, um mir Husum zu zeigen. In Hamburg, mitten in der Stadt, bat er mich auszusteigen, sein Geschäftstermin dränge. Ich reichte ihm die Hand zum Abschied, er faßte kurz in seine Jackentasche, drückte mir etwas in die ausgestreckte Hand, sagte, "Mädchen, fahre mit dem Zug nach Hause. Trampen ist zu gefährlich. Machs gut." Er fuhr los, ich stand am Straßenrand, öffnete die rechte Hand und sah staunend einen Hundert-Mark-Schein.

Dieses Geschenk habe ich nie vergessen. Die Frau an meinem Tisch spricht von ihren Kindern, ihrem Mann, sie alle würden warten, sie müsse gleich fahren. "Bitte, einen kleinen Augenblick noch." Ich stehe auf, eile zurück in die Boutique. Kaufe ihren Bikini, kaufe meinen Swimbody. Zurück im Restaurant schaut sie mich fragend an, blickt verdutzt, als ich ihr die kleine Tasche reiche. Ihre Augen ganz groß. "Nein, nein, das geht nicht. Das nehme ich nicht. Das darf ich nicht annehmen, das kann ich nicht." Ich drücke ihr die Tasche einfach in die Hand. "Es ist kein Geschenk, ich gebe nur etwas weiter. Ich habe es lange genug behalten." Zwei, drei Sätze der Erklärung, sie steht auf, kommt zu mir, drückt mich, drückt mich feste und lange.

"Unter einer Bedingung, ja?"
"Welcher?"
"Ich zahle den Kaffee."


Liebe Grüße von
Laureen



PS
Wir saßen im WOW-Restaurant von Wolford in Bregenz.
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