Freitag, 27. April 2007

Schweben im Himmel

Janesko


Alles blau, himmlisches Blau,
keine Wolke, nur die Farbe,
sehe nichts, nur dieses Blau,
eine Farbe,
dennoch tausendmal verschieden,
suche mit Augen Halt,
finde nichts am Firmament,
versinke in diesem Blau,
im himmlischen Blau.

Ich brauche Halt,
will mich klammern,
Hände suchen, Hände tasten
greife ins Gras, tief und fest,
fasse, packe, lasse nicht mehr los,
will sehen, was ich halte,
alles Grün, Wiesengrün, nur dieses Grün,
eine Farbe,
dennoch tausendmal verschieden,
versinke in Blau,
versinke in Grün.

Stöhne in der Stille der Natur,
nicht ein einziges Wort,
sehe dich nicht,
fühle dich nur,
fühle deine Gefühle,
spüre deine Lippen,
empfange deine Zunge,
die mich forttreibt in himmlisches Blau,
die mich klammern lässt in der Wiesen Grün,
mein Stöhnen redet mehr als jedes Wort.

Sehe dich nicht,
spüre nur unter meinem Kleid,
zwischen meinen Schenkeln,
mal vor Lust weit geöffnet,
mal vor Geilheit pressend,
bäume meinen Schoß der Zunge entgegen,
die spielt, die sucht,
findet ihr Ziel,
drängt mal sanft, mal wild,
treibt mich hinauf zu himmlischen Blau.

Hier blau, da grün,
alles berginnt sich zu vermischen,
nichts trennt Himmel und Erde,
ich bin dort, ich bin hier,
schwebe im Himmel, empfange auf der Erde,
rase in das gewaltige Licht heller Sonne,
explodiere in tausend Sterne,
umkreise mich selbst,
immer wieder, immer wieder.
Kein Blau, kein Grün,
nur Lichter toben überall.

Ich schreie mich wach,
höre meine eigene Lust,
sanfte Lippen ersticken den letzten Schrei,
küsse Lippen,
die mich mich gerade entführt,
suche die Zunge,
die mich gerade beglückt.
Küsse, streichel, liebe,
sinke zu ihm herab,
werde dich jetzt betten in Wiesengrün,
lasse dich versinken in himmlisches Blau,
schicke dich hoch zum Firmament,
werde hier auf der Erde empfangen,
was du mir schenkst.


Liebe Grüße von
Laureen

Donnerstag, 5. April 2007

Eine Freundschaft schenken

Sie weint. Weint hemmungslos, versucht es gar nicht zu verbergen, steht in der Bürotür, zittert, kommt nicht vorwärts, nicht rückwärts. Wischt keine einzige Träne ab, sucht mit Händen Halt, findet nichts, nur ihr Gesicht, schlägt die Hände davor, um nichts zu sehen, um zu verschwinden. Sage kein Wort, nehme sie nur in meine Arme, lasse sie ruhen, lasse sie weinen, sich ausweinen. Sanft streichel ich ihr über den Kopf, sie lässt sich sinken, Arm in Arm, Wange an Wange - ich nehme ihr Zittern auf, spüre ihre Tränen, die von ihrer Wange auf meiner weiterfließen.

Ich kenne sie gar nicht. Kenne sie nur als Arbeitskollegin, immer pünktlich da, immer pünktlich fort, aber immer perfekt in der Arbeit, sicher, freundlich, unverbindlich. Ein paar nette Worte in einem Jahr, kurze Berichte vom Urlaub, nicht mehr, nicht weniger. Verheiratet, noch keine Kinder, ihn hat noch keiner hier gesehen, keiner weiß wer er ist, keiner weiß, wie er ist.

Sie weint hemmungslos, schluchzt, schluchzt in meinen Armen. Beruhigende Worte, nur nicht fragen, nur nicht bohren, weiter verstören, einfach halten, Halt geben. Lasse Telefone klingeln bis sie verstummen, kann nicht einfach gehen ohne fallen zu lassen.

Sie redet. Worte nicht zu verstehen, weil Weinen sie verschluckt, frage nicht nach, warte einfach ab, soll sich lösen, was sich lösen kann, streichel nur über ihren Kopf, sanft und lieb. Ein erstes Wort, ein zweites Wort, mehr und mehr dringt zu mir, klar und verständlich, noch ohne Zusammenhang, ganz egal, rede, spreche, was du magst. Kann im Moment nichts anderes tun als zu sein.

Sie erzählt. Verstehe immer mehr, kein Sehen, kein Blick, Wange an Wange erfahre ich was geschah ohne je gefragt zu haben. Sie erzählt von ihrem Mann, von ihrem Haus, vom Garten, von Hoffnung und Zukunft. Berichtet von einer Liebe, für die sie verzichtet hat auf Freundinnen und Freunde, weil er es so wollte und sie es für ihn tat. Sagt, warum wir sie nicht kennen, obwohl sie täglich unter uns, berichtet von Eifersucht und Besitzanspruch eines Mannes, dem sie gehört, den sie liebt. Höre von Verzicht, von Geben ohne zu bekommen, nur um eine Liebe nicht zu gefährden.

Und dann fuhr sie eben im Mittag heim, heim um vergessene Unterlagen zu holen. Schon im Flur hat sie ihn und die andere gehört, im Wohnzimmer sah sie, was sie nicht sehen wollte. Eine Frau lag nackt vornüber auf dem Tisch, ihr Mann bedrängte sie von hinten, sie hat die Frau nicht erkannt, beide haben sie nicht gesehen, sie ist erstarrt, dann einfach auf und davon, kein Denken, keine Gedanken, nur Bilder, dann stand sie in der Bürotür, heulte, schluchzte, hemmungslos und suchte Halt.

Keine Freunde, keine Kontakte, Eltern weit fort und die Welt liegt in Trümmer. Keine Heimat, kein zuhause. Eine Ehe, keine Liebe, die Liebe ist erstarrt dort im Wohnzimmer, zerfiel in Augenblicken zu nichts. Und die Ehe ist auf einmal nur noch Leere, nur noch ein Versprechen auf Papier, das nichts mehr wert, nur noch Vergangenheit.
Immer noch Wange an Wange, immer noch Tränen, immer noch dieses Klammern, dieses Suchen nach Halt. Ja halte dich, halte dich ganz fest. Spürst du die Wärme? Meine Nähe? Lasse dich fallen bei mir, ich kenne dich nicht, aber nehme, was ich dir geben kann. Minuten vergehen, oder gar Stunden, längst ganz allein im Büro, Telefone schrillen ungehört. Kann nichts tun, nur stehen, nur Halt geben.

Unser Haus ist groß, viel Platz - du, komm, komm zu uns nach hause. Mein Schatz wird es verstehen, nein, nicht verstehen, er wird es auch wollen, dass du kommst. Jetzt und sofort. Bleibe, bist kein Gast, bist einfach bei uns, heute, morgen, so lange du willst. Komm, wir zeigen dir alles, den Hasen, der immer abends durch die Wiesen hoppelt, den Fuchs, der immer durch diese Wiesen schleicht, das Reh im Morgengrauen, die Berge, die Wälder, komm.

Sie löst sich von mir. Schaut mich an, verweinte Augen, Tränen hier und da. Schaut und schaut, nein, du liest, liest in meinen Augen, brauchen nicht sprechen, schauen uns an wie noch nie, Blicke reden, Augen lügen nicht für den, der sie lesen kann.

Sie greift in die Tasche, reicht mir einen Schlüssel, bittet mich, in ihr Haus zu gehen, Wäsche zu holen, Sachen, die ihr lieb und wichtig. Ja, ich werde es tun, ja, ich weiß, du kannst nie wieder dahin. Kannst nie wieder unbeschwert durch die Zimmer laufen, nie wieder Ruhe im Wohnzimmer genießen ohne ihr Stöhnen zu hören, ohne zu sehen, wie er sie von hinten nimmt. Kannst nie wieder seine Augen sehen ohne zu wissen, was geschah.

Augen lügen nicht, wenn du sie lesen kannst.


Liebe Grüße von
Laureen

Mittwoch, 4. April 2007

Öffne die Augen

Angst schleicht,
Angst kriecht,
Angst treibt,
Angst schlingt,
Angst frißt
Angst macht angst.

Ich habe angst.

Sehe dich nicht,
höre dich nicht,
schmecke dich nicht,
fühle dich nicht,
rieche dich nicht,
bin ohne dich.

Ich bin allein.

Laufe durch die Nacht,
laufe der Angst davon,
laufe dir entgegen,
laufe unter Sternenhimmel,
laufe im sanften Mondenschein,
alles nur für mich.

Ich stehe im Licht.

Alles um mich tanzt,
alles um mich singt,
alles um mich lacht,
alles um mich winkt,
alles um mich erfreut,
alles lädt mich ein.

Spüre zarte Hände feiner Feen,
empfange Küsse von liebem Elfenmund,
höre Komplimente kleiner Zwerge um mich herum,
sogar Trolle verschenken liebe Worte,
hier hat Angst keinen Platz,
hier bleibt Einsamkeit ohne Namen.

Ich öffne die Augen,
sehe dich,
höre dich,
rieche dich,
spüre deine zarten Hände,
empfange Küsse von liebem Mund.

Ich liebe dich.


Liebe Grüße von
Laureen

Montag, 19. März 2007

Dein Wille ist mein Wollen

barnett


Viel getrunken,
gegen alle Vorsätze.
Nicht betrunken,
nicht angetrunken,
aber so viel,
dass Hemmungen fliehen,
der Wille willig wird,
Geilheit keimt
und gleich nach Erfüllung schreit.

Blicke wechseln,
Augen reden,
kein Wort gesagt
und doch verstanden.
Bin nicht mehr ich,
bin nur noch sein.
Verfalle, gehorche,
diene, knie.

Vergangenheit nie vergangen,
mutige Schritte
durch Abgründe der Lust.
Als hätten wir nie die Spur verloren,
sind wir wieder unterwegs.
Dein Wille ist mein Wollen,
gefesselt, geknebelt,
alles hingegeben,
du zwingst, nimmst,
Verantwortung bei dir,
für alles,
was mit mir geschieht.

Spüre die Gerte,
der Knebel verschluckt jeden Schrei,
taumel in der Fessel,
gebunden an Ösen in der Decke,
lange nicht benutzt,
nie entfernt,
alles immer bereit für den Augenblick,
in dem Vergangenheit nie vergangen,
der Wille willig wird.

Deine Hände wild,
deine Hände rau,
nehmen was sich bietet,
reizen, kneten, drücken, schlagen,
mein Dienen seine Lust.
Dringt im Stehen von hinten ein,
ein herrlich dralles Glied,
verdrängt alles, was noch denkt.
Höre sein lautes Stöhnen,
sehe nur noch Farben,
Fantasien jagen Fantasien,
komme und komme.

Gegenwart ist wach werden,
wie ein Auftauchen von jenseits,
stehe schutzlos,
hänge wie gedemütigt in Geschirr,
noch leicht betäubt von den Wellen der Lust.
Scham mischt sich in erste Gedanken,
bitte lasse mich jetzt nicht fallen,
die Entscheidung bei dir,
ob Vergangenheit nie vergeht.

Zarte Hände auf meiner Haut,
streicheln, liebkosen,
liebe Worte an meinem Ohr betören mich,
während Fesseln fallen, Knebel sich lösen,
stehe vor dir,
Blicke wechseln,
Augen reden,
kein Wort gesagt
und doch verstanden.
Sinkst langsam auf die Knie,
küssend Hals, Brüste und Bauch.
Dein Atem an meinem Schoß,
du schenkst, du küsst, du leckst
ich werde kommen, noch einmal kommen,
Vergangenheit ist Gegenwart,
Gegenwart ist Teil von morgen.

Ich komme.


Liebe Grüße von
Laureen

Dienstag, 6. März 2007

Ich habe nicht gefragt

Er ist erregt. Ich spüre das sofort. Er betritt das Haus anders als sonst, unruhig, treibend und suchend zugleich. Blicke wandern statt zu ruhen. Sein Kuss verrät sein gesamtes Verlangen, zu heftig, zu ungestüm. Wild zieht er mich zu sich, Hände eilen suchend über Po und Busen, sein Unterleib drückt sich mir entgegen. Sein Glied schon drall unter dem Stoff seiner Hose. Er will es, jetzt und sofort, er sagt es, er stöhnt es, kein Betteln, kein Wünschen, nur ein Wollen, Besitzen, Nehmen.

Ich bin erregt. Er spürt das sofort. Hände finden ihr Ziel unter meinem Rock, entblößen mich, verwöhnen, fummeln, streicheln, kneten, reizen. Gefühle toben, die Lust herrscht, Geilheit allmächtig. Schon bereit für alles, komm nimm, egal wo, egal wie, aber nehme, dränge, stoße, erlöse uns. Mein Rock schützt nichts mehr, meine Bluse fällt, keine Zeit für die Haken des BHs, er schiebt einfach nur die Cups nach unten, nimmt Besitz von wogenden Brüsten.

Wir sind geil. Wir spüren das, wir wissen es, wir wollen es. Stammelnde Worte, der Atem geht heftiger, stöhnen, eilen dem Akt entgegen ohne zu wissen wie, alles Zufall, alles Augenblick. Er will mich bereits nehmen, ich will ihn blasen, alles zugleich im gleichen Moment. Nur hier gibt er nach, drückt mich nach unten zu seinem starken Glied, küsse, lecke, sauge gierig was sich mir entgegen reckt. Auf den Knien, dennoch die Starke, hier zerfällt er in ohnmächtiger Lust, nichts ist mächtiger als meine Zunge auf seiner Eichel, als meine Lippen auf seinem Schaft.

Wir sind bereit. Wir spüren das ohne Worte, einfach so, als wären wir immer eins gewesen. Du willst kommen, ich will kommen, du willst in mir kommen, ich will dich empfangen. Er zieht mich zu sich hoch, dreht mich, drückt mich bäuchlings auf den Tisch, dringt von hinten zu mir, stößt zu, schreit befreit auf, nimmt mich, beherrscht mich, will mich beglücken, sich erlösen. Stöhne unter seinen kräftigen Stößen, fühle wie er mich füllt, alles in mir kribbelt und krabbelt, Schauer rasen im Körper auf und ab, löschen jedes Denken, höre mich selbst schreien, höre mich ihn anfeuern, will ihn noch heftiger, härter, wilder, bis alles erstickt in seltsamen Lauten, halb stöhnend, halb schreiend. Ich schwimme irgendwo, gleite und fliege zugleich, Woge auf Woge treibt mich hin und her, weiß nicht wo, weiß nicht wann, bin nicht mehr ich selbst, bin nur Lust, komme und komme.

Dann kommt er. Spüre es an seinem Griff tief in meiner Taille. Er packt mich mit ganzer Kraft. Stößt zu und zieht mich zugleich, hält mich dann starr, bleibt tief in mir, jetzt wird er kommen, fühle sein Pumpen, empfange, was sich ergießt. Bin plötzlich entspannt, empfinde alles intensiv, Lust weicht dem Glück, das du mir gerade schenkst. Sehne mich nach Zärtlichkeit, nach Streicheln, liebe Worte, weißt du es, ahnst du es oder sinkst du nur ermattet zu mir? Noch hinter mir holst du mich in deine Arme, küsst sanft, lieb, stolz, so wie ich dich kenne, streichelst über meine Haut, mehr bewundernd verliebt als begehrend, flüsterst Liebes mir ins Ohr.

Ich liebe.
Werde geliebt.
Wir lieben uns.
Wir spüren das.

Fast möchte ich fragen,
wen du vorhin genommen hast.
Du warst erregt, erregt nicht von mir.

Ich trage deinen Samen in mir.
Nicht sie.
Ich habe nicht gefragt.


Liebe Grüße von
Laureen
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