Seite an Seite
Ja, fahre nur, ist nicht schlimm. Ich schaffe es alleine. Einfach aufstehen, verabschieden, Danke für vieles vielen sagen, den Koffer nehmen und gehen. Nach draußen gehen, atmen, tief die frische Luft atmen. Einen kurzen Augenblick genießen, für Momente die Welt anhalten, wissen, gleich bin ich zurück, zurück in dieser Welt. Ich habe es geschafft, um mein Leben gekämpft und gerungen, du an meiner Seite, Stunde für Stunde, Tag für Tag. Wir haben gewonnen. Ja, würde nun gerne mit dir gemeinsam von hier fort, doch beruflich Wichtiges ist drängender, nein ist nicht schlimm, fahre nur, schaffe den Weg zurück nach Hause auch allein.
Doch lasse mich nicht zu lang allein. Habe Angst vor dem Zimmer, vor dem Tisch, dem Stuhl. Saß dir gegenüber, sah dein Gesicht, noch lächelnd, noch lieb, dann immer blasser, Nebel zog auf, Schleier vor den Augen, Donner und Blitze in meinem Kopf, kein Gedanke mehr, kein Denken, ich fiel, ich stürzte endlos durch ein Nirgendwo von einem Augenblick auf den anderen. Tage zwischen Leben und Tod, hörte wie aus endloser Ferne in der Klinik deine Stimme, verstand kein Wort, spürte deine Hand, konnte Zärtlichkeit nicht erwidern.
Du warst da. Jeden Tag. Konnte nicht reden, konnte dich nicht sehen, wusste nur, du bist da. Seite an Seite, Rücken an Rücken im Kampf gegen das, was mich bedrohte. Wochen, Monate, ich war dir nie so nahe, du mir nie so intensiv. Keine Liebesnacht so gewaltig wie diese Nähe. Du schenktest Kraft, du schürtest Verlangen, du locktest mit Träumen dieser Welt, ich brauchte nur verstehen, brauchte nur nehmen - zusammen unschlagbar gegen alles, was da kam.
Fast hundert Tage in der Klinik und endlich darf ich hier sitzen vor der Tür, atmen, tief atmen. Ich nehme ein Taxi, nein, ist wirklich nicht schlimm, dass du nicht kannst. Fahre nur, denke einfach, ich sitze neben dir, erzähle dir von den Träumen dieser Welt. So wie du an meiner Seite, Nacht für Nacht, Tag für Tag.
Hände berühren mich, tasten, streicheln, halten meine Augen zu. Höre deine Stimme, höre deinen Gesang, höre unser Lied, unser Lied aller Lieder. "Sleeping Sun", so wie damals, damals an dem verrückten Tag in Venedig, als wir das Lied von "Nightwish" singend über den Markusplatz tanzten. Mein Atem stockt, möchte schreien und kann nicht, Tränen sprudeln ungewollt, mache mich frei, sehe dein Gesicht, schreie dann doch vor lauter Glück, falle endlos tief in deine Arme. Höre dein Summen der Melodie, wir tanzen, wir gleiten, wir schweben.
Küsse, dankend, liebend, kein Summen, kein Singen, die Melodie spielt einfach weiter in den Gedanken und wir tanzen und küssen. Trockne Tränen an deiner Schulter, du flüsterst leise irgendwas von Absage, Termin einfach storniert, diesen wichtigen, diesen großen.
Und? Was hast du denn gesagt, warum, wieso?
Er sieht mich an, sieht mich an mit diesem Lachen im Gesicht, mit diesem Lachen, das ich so unendlich liebe.
"Ich habe gesagt, nichts ist wichtiger als du."
Liebe Grüße von
Laureen
Doch lasse mich nicht zu lang allein. Habe Angst vor dem Zimmer, vor dem Tisch, dem Stuhl. Saß dir gegenüber, sah dein Gesicht, noch lächelnd, noch lieb, dann immer blasser, Nebel zog auf, Schleier vor den Augen, Donner und Blitze in meinem Kopf, kein Gedanke mehr, kein Denken, ich fiel, ich stürzte endlos durch ein Nirgendwo von einem Augenblick auf den anderen. Tage zwischen Leben und Tod, hörte wie aus endloser Ferne in der Klinik deine Stimme, verstand kein Wort, spürte deine Hand, konnte Zärtlichkeit nicht erwidern.
Du warst da. Jeden Tag. Konnte nicht reden, konnte dich nicht sehen, wusste nur, du bist da. Seite an Seite, Rücken an Rücken im Kampf gegen das, was mich bedrohte. Wochen, Monate, ich war dir nie so nahe, du mir nie so intensiv. Keine Liebesnacht so gewaltig wie diese Nähe. Du schenktest Kraft, du schürtest Verlangen, du locktest mit Träumen dieser Welt, ich brauchte nur verstehen, brauchte nur nehmen - zusammen unschlagbar gegen alles, was da kam.
Fast hundert Tage in der Klinik und endlich darf ich hier sitzen vor der Tür, atmen, tief atmen. Ich nehme ein Taxi, nein, ist wirklich nicht schlimm, dass du nicht kannst. Fahre nur, denke einfach, ich sitze neben dir, erzähle dir von den Träumen dieser Welt. So wie du an meiner Seite, Nacht für Nacht, Tag für Tag.
Hände berühren mich, tasten, streicheln, halten meine Augen zu. Höre deine Stimme, höre deinen Gesang, höre unser Lied, unser Lied aller Lieder. "Sleeping Sun", so wie damals, damals an dem verrückten Tag in Venedig, als wir das Lied von "Nightwish" singend über den Markusplatz tanzten. Mein Atem stockt, möchte schreien und kann nicht, Tränen sprudeln ungewollt, mache mich frei, sehe dein Gesicht, schreie dann doch vor lauter Glück, falle endlos tief in deine Arme. Höre dein Summen der Melodie, wir tanzen, wir gleiten, wir schweben.
Küsse, dankend, liebend, kein Summen, kein Singen, die Melodie spielt einfach weiter in den Gedanken und wir tanzen und küssen. Trockne Tränen an deiner Schulter, du flüsterst leise irgendwas von Absage, Termin einfach storniert, diesen wichtigen, diesen großen.
Und? Was hast du denn gesagt, warum, wieso?
Er sieht mich an, sieht mich an mit diesem Lachen im Gesicht, mit diesem Lachen, das ich so unendlich liebe.
"Ich habe gesagt, nichts ist wichtiger als du."
Liebe Grüße von
Laureen
laureen - 8. Apr, 22:07
Lg!